"Shirin Ebadi: Irans Regime wird fallen"
Im Interview mit Conny Bischofberger äußert die iranische Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi ihre Überzeugung, dass das Regime im Iran letztendlich fallen wird. Dennoch betont sie, dass dies nicht während militärischer Konflikte oder Bombardierungen geschehen kann. Ebadi, die im Exil in London lebt, reflektiert über die gegenwärtige Situation im Iran, die Rolle von Khomeini und die geopolitischen Spannungen, insbesondere im Kontext der Beziehungen zu den USA und Donald Trump.
Shirin Ebadi spricht auch über die Bedeutung von Frieden und Diplomatie in der internationalen Politik. Sie hebt hervor, dass konstruktive Friedensverhandlungen, wie sie derzeit in Wien stattfinden, entscheidend sind, um eine dauerhafte Lösung für die Probleme im Iran zu finden. Laut Ebadi ist Gewalt keine Lösung und schafft nur weitere Spannungen und Konflikte. Sie appelliert an die internationale Gemeinschaft, sich für die Menschenrechte im Iran stark zu machen und die Stimmen derer zu hören, die für Freiheit und Gerechtigkeit kämpfen.
Ein zentraler Punkt ihres Gesprächs ist die Analyse der Strategien, die das jetzige Regime verfolgt, um an der Macht zu bleiben. Ebadi erklärt, dass das Regime versucht, mit Repression und Gewalt gegen jede Form des Widerstandes vorzugehen. Gleichzeitig betont sie, dass die steigende Unzufriedenheit der Bevölkerung, insbesondere unter der Jugend, eine schleichende Revolution im Iran anheizt. Diese Unzufriedenheit könnte laut Ebadi dazu führen, dass die Leute eines Tages den Mut finden, sich gegen das Regime zu erheben.
In Bezug auf die Person von Ayatollah Khomeini, dem Gründungsvater der Islamischen Republik, beschreibt Ebadi dessen Einfluss auf die gegenwärtige politische Landschaft im Iran. Khomeinis Ideologie präge noch heute die politischen Strukturen und die Art und Weise, wie das Regime mit seinen Bürgern umgeht. Ebadi stellt fest, dass diese Ideologie nicht nur die Menschenrechte im Iran unterdrückt, sondern auch die Beziehungen zu anderen Ländern belastet, insbesondere zu den westlichen Staaten.
Ein weiterer Aspekt des Interviews behandelt die Beziehung zwischen dem Iran und den USA. Ebadi spricht über die Präsidentschaft von Donald Trump und dessen Politik gegenüber dem Iran, die nach ihrer Meinung zur weiteren Isolation des Landes und zu steigenden Spannungen geführt hat. Sie erklärt, dass eine offene Diplomatie und der Dialog zwischen den Nations von größter Bedeutung sind, um Fortschritte in der Beziehung zu erzielen und einen Krieg zu verhindern.
Shirin Ebadi schließt das Interview mit einem eindringlichen Aufruf, den Kampf für Freiheit im Iran nicht aufzugeben. Sie betont, dass sie ihren lebenslangen Einsatz für die Menschenrechte und die demokratischen Werte fortsetzen wird, solange sie lebt. Ihre Botschaft ist klar: Der Sturz des Regimes ist unausweichlich, doch er erfordert Geduld, Ausdauer und vor allem einen friedlichen Ansatz. Ebadi ruft dazu auf, die Hoffnung nicht zu verlieren und die Stimme für die unterdrückten Menschen im Iran zu erheben.