„EU-Überregulierung: Nasui warnt vor Risiken“

Der Ökonom Claudiu Nasui war rumänischer Wirtschaftsminister, sitzt für die liberale Partei USR im Bukarester Parlament und ist glühender Europäer

Der Ökonom Claudiu Nasui, ehemaliger Wirtschaftsminister Rumäniens und Mitglied der liberalen Partei USR, hat sich in einem Interview mit der „Krone“ zu verschiedenen aktuellen Themen geäußert. Nasui, der als glühender Europäer gilt, spricht über die Herausforderungen, mit denen die Europäische Union konfrontiert ist, insbesondere im Hinblick auf Überregulierung. Er betont die Notwendigkeit, einen angemessenen Rahmen für die Regulierung zu finden, der wirtschaftliches Wachstum und Innovation fördert, anstatt sie zu behindern.

Ein zentraler Punkt in Nasuís Argumentation ist die Überregulierung in der EU. Er kritisiert, dass viele Richtlinien und Vorschriften oftmals nicht auf die realen Bedürfnisse der Märkte und Unternehmen abgestimmt sind. Nasui plädiert dafür, dass die EU ihre regulatorische Agenda überdenken müsse, um den Mitgliedstaaten mehr Freiraum für wirtschaftliche Entscheidungen zu geben. Diese Flexibilität könnte es den Ländern ermöglichen, besser auf lokale Herausforderungen zu reagieren und damit die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.

Darüber hinaus geht Nasui auf den russischen Einfluss in Rumänien ein. Er äußert Bedenken über die geopolitischen Spannungen und die Rolle, die Russland in der Region spielt. Der Ökonom sieht den Einfluss Russlands als eine ernsthafte Bedrohung für die Stabilität und Sicherheit in Rumänien und im weiteren Osten Europas. Er betont die Wichtigkeit einer starken europäischen Antwort auf solche externen Bedrohungen und appelliert an die EU, solidarischer und einheitlicher gegenüber Russland aufzutreten.

Ein weiteres Thema des Interviews ist die amerikanische Politik, insbesondere der Umgang mit dem ehemaligen Präsidenten Donald Trump. Nasui beschreibt Trump als „Wahnsinnigen“ und erläutet die Notwendigkeit, mit einer solchen Persönlichkeit auf eine diplomatische und beschwichtigende Weise umzugehen. Er argumentiert, dass es wichtig sei, den Dialog aufrechtzuerhalten und die transatlantischen Beziehungen zu stärken, auch wenn individuelle Persönlichkeiten und deren Politik herausfordernd sein können.

Insgesamt stellt Nasui in dem Interview fest, dass Europa vor vielen Herausforderungen steht, die eine koordinierte und durchdachte Vorgehensweise erfordern. Die Balance zwischen Regulierung und Freiheit ist ein zentraler Aspekt seiner Überlegungen zur wirtschaftlichen Zukunft Europas. Seine Ansichten spiegeln das Streben wider, den Herausforderungen der neuen geopolitischen Landschaft sowohl in Europa als auch auf globaler Ebene zu begegnen.

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