"Der Jansa-Plan: Österreichs geheime Optionen 1938"

Hätte der „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich 1938 verhindert werden können? Nein, sagt der Militärhistoriker M

Der Militärhistoriker M. Christian Ortner stellt die These auf, dass der „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich im Jahr 1938 nicht hätte verhindert werden können. In seinem historischen Rückblick beleuchtet er verschiedene Faktoren, die zu dieser Einschätzung führen. Ein zentrales Element seiner Argumentation ist der geheime „Jansa-Plan“, der von der damaligen österreichischen Regierung entwickelt wurde. Dieser Plan sollte die militärische Verteidigung Österreichs im Falle eines Angriffs aus Deutschland stärken, blieb jedoch aufgrund von verschiedenen Umständen weitgehend ineffektiv.

Ein wesentlicher Aspekt, den Ortner hervorhebt, ist der Mangel an Munition im österreichischen Bundesheer. Trotz der Bemühungen der österreichischen Militärführung war die Truppenversorgung mangelhaft, was die Einsatzfähigkeit der Armee stark einschränkte. Die unzureichende Ausstattung und Vorbereitung der Truppen führte dazu, dass Österreich im Falle eines Übergriffs kaum Widerstand leisten konnte.

Darüber hinaus spricht Ortner auch über die Pannen und Missstände innerhalb der militärischen Strukturen, die von der nationalsozialistischen Propaganda weitgehend ignoriert oder vertuscht wurden. Diese Mängel in der Verteidigungsbereitschaft und die internen Probleme der Armee trugen dazu bei, dass Österreich letztlich schutzlos dem deutschen Expansionismus ausgeliefert war.

Insgesamt zeigt Ortner auf, dass die politischen und militärischen Bedingungen in Österreich im Jahr 1938 so gelagert waren, dass ein wirksamer Widerstand gegen den Anschluss an das Deutsche Reich unrealistisch war. Die verzweifelten Versuche der österreichischen Führung, eine unabhängige Position zu halten, scheiterten letztlich an der Übermacht der nationalsozialistischen Kräfte und der internen Schwächen der eigenen Armee.

Seine historisch fundierte Analyse ist somit ein eindringlicher Aufruf, die Komplexität der Ereignisse von 1938 zu verstehen und die Herausforderungen, mit denen Österreich konfrontiert war, nicht zu unterschätzen. Ortner schlussfolgert, dass das Zusammenspiel von militärischen, politischen und wirtschaftlichen Faktoren eine entscheidende Rolle spielte und dass die Möglichkeit, den Anschluss zu verhindern, in der Realität nicht gegeben war.

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