"Österreich: Kinderrechte neu denken!"
Die Kinder- und Jugendanwaltschaften in Österreich setzen große Hoffnungen in die neue Regierung, insbesondere in Bezug auf die Stärkung der Kinderrechte. Der Wiener Kinder- und Jugendanwalt Sebastian Öhner äußerte am Mittwoch, dass es nicht immer finanzieller Mittel bedarf, um Fortschritte zu erzielen. Vielmehr sei ein Umdenken erforderlich, um die Situation für Kinder und Jugendliche nachhaltig zu verbessern.
Öhner betonte, dass es entscheidend sei, die Kinderrechte in der Gesellschaft stärker zu verankern. Dies könne durch Sensibilisierung und Bildung geschehen, um ein Bewusstsein für die Bedürfnisse und die Rechte von Kindern zu schaffen. „Kinder sollten nicht nur als passive Empfänger von Dienstleistungen betrachtet werden, sondern als aktive Akteure in ihrer eigenen Lebenswelt“, so Öhner. Hierbei sei es wichtig, die Stimme der Kinder in Entscheidungsprozesse einzubeziehen, um sicherzustellen, dass ihre Anliegen gehört und ernst genommen werden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt, den Öhner ansprach, ist die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Kinder und Jugendliche in Österreich. Dazu gehören nicht nur der Zugang zu Bildung, sondern auch die Förderung von Teilhabe und Mitbestimmung. In diesem Zusammenhang forderte er die politische Verantwortungsträger dazu auf, die bestehenden Gesetze und Richtlinien zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen, um den Bedürfnissen der jungen Generation gerecht zu werden.
Die Diskussion über Kinderrechte und deren Stärkung ist in den letzten Jahren losgetreten worden, doch Öhner schlussfolgerte, dass es noch viele Herausforderungen zu bewältigen gibt. Trotz der Fortschritte, die in der Vergangenheit erreicht worden sind, sei es unerlässlich, den Fokus nicht zu verlieren und kontinuierlich an Verbesserungen zu arbeiten. Vor allem in Krisensituationen, wie in der aktuellen gesundheitlichen und sozialen Lage, sei es wichtig, die Rechte der Kinder nicht aus den Augen zu verlieren.
Die Kinder- und Jugendanwaltschaften fordern daher einen interdisziplinären Ansatz, bei dem verschiedene ministerielle Bereiche zusammenarbeiten, um Lösungen für die Probleme zu entwickeln, die Kinder und Jugendliche betreffen. Dazu zählen Themen wie Armut, soziale Isolation und die Auswirkungen von Gewalt. Eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Institutionen könne helfen, effektive Strategien zu entwickeln und die Lebensqualität von Kindern in Österreich zu steigern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kinder- und Jugendanwaltschaften in Österreich optimistisch in die Zukunft blicken, zugleich aber auch klarstellen, dass es einer verstärkten Anstrengung bedarf, um die Kinderrechte zu wahren und zu stärken. Die neue Regierung hat die Möglichkeit und die Verantwortung, entscheidende Akzente zu setzen. „Es ist an der Zeit, dass die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen anerkannt und ernst genommen werden“, so der Appell von Sebastian Öhner an die politischen Entscheidungsträger.