USA: Gewalt und Geld in Lateinamerika

Nicht nur Alaska wurde gekauft, auch schon einmal eine dänische Insel, die heutigen Virgin Islands

Die Geschichte der amerikanischen Außenpolitik ist geprägt von verschiedenen Akquisitionen und Interventionen, die oft mit Gewalt und finanziellen Mitteln durchgesetzt wurden. Ein herausragendes Beispiel ist der Kauf Alaskas im Jahr 1867 von Russland. Dieser Kauf wird oft als strategischer Schachzug angesehen, um den Einfluss der USA in der Region zu verstärken.

Doch Alaska war nicht der einzige Erwerb; auch eine dänische Insel wurde einst erworben, die heute zu den Amerikanischen Jungferninseln gehört. Diese Inseln, die im Karibischen Meer liegen, wurden im Jahr 1917 für 25 Millionen Dollar gekauft. Diese Käufe und Übernahmen sind Teil einer größeren Strategie, den Einfluss der USA in lateinamerikanischen und karibischen Gebieten auszubauen.

Zusätzlich zu den territorialen Erwerbungen zeigt die amerikanische Außenpolitik eine lange Liste von militärischen Invasionen und politischen Interventionen in Lateinamerika. In den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts und im 20. Jahrhundert führten die USA mindestens 17 militärische Invasionen in den Ländern der Region durch. Diese Aktionen zielten darauf ab, politische und wirtschaftliche Interessen zu sichern, die oft im Widerspruch zu den Souveränitätsansprüchen der betroffenen Länder standen.

Die Interventionen der USA in Lateinamerika wurden oft mit Argumenten der "Verteidigung der Demokratie" gerechtfertigt. Doch in vielen Fällen kam es zu einer Unterstützung autoritärer Regime, die mit Gewalt gegen ihre eigenen Bürger vorgingen. Ein Beispiel dafür ist die Unterstützung des Militärputsches in Chile im Jahr 1973, der zu einer langen Phase der Diktatur unter Augusto Pinochet führte.

Kurt Seinitz, ein Außenpolitikexperte, analysiert in seinen Arbeiten, wie Gewalt und Geld von den USA als Mittel eingesetzt wurden, um den Kontinent nach amerikanischen Vorstellungen zu formen. Er argumentiert, dass die USA sich oft als "Hüter der Freiheit" inszenieren, während sie in Wirklichkeit ihre eigenen Interessen verfolgen. Diese Vorgehensweise hat in vielen lateinamerikanischen Ländern zu tiefen Misstrauen und antiamerikanischen Sentiments geführt.

Die USA haben nicht nur militärisch interveniert, sondern auch mit wirtschaftlichem Druck gearbeitet. Politische Interventionen in Form von Sanktionen oder wirtschaftlicher Unterstützung wurden häufig genutzt, um politische Veränderungen herbeizuführen oder bestimmte Regierungen zu destabilisieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Geschichte der amerikanischen Außenpolitik in Lateinamerika eine komplexe und oft gewaltsame ist. Auch wenn Maßnahmen wie der Kauf von Alaska oder der Erwerb der Virgin Islands vielleicht als isolierte Ereignisse erscheinen, stehen sie im Kontext einer langfristigen Strategie, die darauf abzielt, die Hegemonie der USA in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft zu sichern. Diese Vorgehensweise hat zu einem ambivalenten Verhältnis zwischen den USA und vielen lateinamerikanischen Ländern geführt, das bis heute nachwirkt.

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