"Unaufgeforderte Dick-Pics künftig strafbar!"

Das Versenden von Penis-Bildern, sogenannten Dick-Pics, wird zum Straftatbestand

Das Versenden von unaufgeforderten Penis-Bildern, auch bekannt als Dick-Pics, wird in Österreich zum Straftatbestand erklärt. Diese Ankündigung wurde von Justizministerin Anna Sporrer, Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ), am Mittwoch vor dem Ministerrat gemacht. Die Entscheidung ist Teil der Bemühungen, digitale Belästigung und sexuelle Übergriffe zu bekämpfen und den Opfern von solchen Taten mehr rechtliche Handhabe zu geben.

Mit dieser neuen Regelung reagiert die österreichische Regierung auf eine zunehmend besorgniserregende Entwicklung in der digitalen Kommunikation. Immer mehr Menschen berichten von unangemessenen Bildern, die ihnen unrequested zugesendet werden. Anna Sporrer betont, dass es an der Zeit sei, die Rechte der Opfer zu stärken und klare rechtliche Konsequenzen für Täter einzuführen.

Der Gesetzesentwurf sieht vor, dass das Versenden von Dick-Pics als strafbare Handlung gilt, wenn keine ausdrückliche Einwilligung des Empfängers vorliegt. Dies bedeutet, dass künftig Personen, die unaufgefordert solche Bilder versenden, mit rechtlichen Konsequenzen rechnen müssen. Die genaue Ausgestaltung der Strafen ist noch nicht finalisiert, jedoch wurde bereits angekündigt, dass diese Regelung sowohl für private als auch für berufliche Kontexte gelten soll.

Die Initiative, Dick-Pics unter Strafe zu stellen, wurde von verschiedenen Frauenrechtsgruppen in Österreich unterstützt, die seit Jahren auf das Problem sexueller Belästigung im Internet hinweisen. Viele Frauen fühlen sich durch das unaufgeforderte Zusenden von derartigen Bildern belästigt und herabgewürdigt. Diese Regelung könnte den betroffenen Personen eine Stimme geben und sie ermutigen, gegen solche Übergriffe vorzugehen.

Ein weiterer Bestandteil des neuen Gesetzes ist die Ausbildung von Polizei- und Justizmitarbeitern im Umgang mit digitalen Belästigungen. Die Regierung plant, entsprechende Schulungsprogramme einzuführen, um sicherzustellen, dass die Behörden angemessen auf solche Fälle reagieren können. Dies könnte dazu beitragen, dass mehr Frauen sich trauen, Vorfälle zu melden und rechtliche Schritte einzuleiten.

Die Verabschiedung dieses Gesetzes wird als ein großer Schritt in Richtung Gleichstellung und Schutz von Individuen im digitalen Raum angesehen. Die gesellschaftliche Wahrnehmung von sexueller Belästigung verändert sich, und mit dieser Gesetzesänderung möchte die österreichische Regierung ein klares Signal setzen: Belästigung in jeglicher Form, einschließlich im digitalen Raum, ist nicht tolerierbar.

Um die Gesetzesinitiative weiter voranzutreiben, wird auch eine öffentliche Diskussion angestoßen. Sporrer plant, die Bürger in den Dialog einzubeziehen und deren Meinungen und Erfahrungen zu hören. Dies könnte helfen, das Gesetz zu optimieren und sicherzustellen, dass es den Bedürfnissen der Betroffenen gerecht wird.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Einführung von Strafen für das unaufgeforderte Versenden von Dick-Pics einen bedeutenden Fortschritt für den Schutz von Opfern sexueller Belästigung darstellt. Österreich setzt mit dieser Regelung ein wichtiges Zeichen für den Umgang mit digitaler Belästigung und malt eine klarere Linie zwischen akzeptablem und inakzeptablem Verhalten in der Online-Welt. Der Erfolg dieser Initiative wird jedoch stark davon abhängen, wie gut sie in die Praxis umgesetzt wird und wie bereitwillig die Gemeinschaft insgesamt in der Bekämpfung solcher Probleme mitwirkt.

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