Jerusalems Pilgerhospiz: Stille in der Hektik

Im Normalfall ist es eine Oase der Einkehr inmitten der geschäftigen Altstadt von Jerusalem: das Österreichische Pilgerhospiz an der Via Dolorosa

Das Österreichische Pilgerhospiz in Jerusalem, eine friedliche Oase für Einkehr und Erholung, ist normalerweise ein beliebter Ort in der geschäftigen Altstadt und an der Via Dolorosa gelegen. Es überblickt die vielfältigen spirituellen und kulturellen Aktivitäten, die die Stadt zu bieten hat. Das Hospiz ist bekannt für seine Gastfreundschaft gegenüber Pilgern, Touristen und Reisenden. Es vermittelt eine einzigartige Atmosphäre, in der sich Gäste zurückziehen und die Hektik der Stadt hinter sich lassen können.

Doch in den letzten Tagen hat sich die Situation stark verändert. Lucas Maier, der Hausherr des Hospizes und gebürtiger Leobner, berichtet von der derzeitigen Lage. Das Gästehaus, das in der Regel voller Leben ist, ist nun verwaist. Die Auswirkungen der politischen Situation und die Besorgnis über die Sicherheitslage haben viele Reisende davon abgehalten, nach Jerusalem zu kommen. Die gewohnte Ruhe und der Austausch zwischen den Gästen sind weitgehend zum Stillstand gekommen.

Maier beschreibt die gespenstische Stille im Pilgerhospiz, das einst ein Ort des Zusammenkommens war. „Wir hatten immer viele Gäste, die von weit her kamen, um hier zu verweilen, zu beten und einzukehren“, erklärt er. Diese Atmosphäre des Miteinanders und der spirituellen Einkehr ist momentan nicht mehr gegeben. Die täglichen Aktivitäten, die das Hospiz lebendig machten, wie gemeinsame Mahlzeiten oder Andachten, sind auf ein Minimum reduziert.

Das österreichische Hospiz spielt eine bedeutende Rolle als Brücke zwischen verschiedenen Glaubensrichtungen und Kulturen. Pilger aus aller Welt schätzten die herzliche Aufnahme und die Möglichkeit, in einem historischen Bau zu wohnen, der eine tief verwurzelte Geschichte hat. Der Rückgang der Besucherzahlen hat nicht nur Auswirkungen auf das Hospiz selbst, sondern auch auf das wirtschaftliche und soziale Gefüge der Umgebung.

In der Gegenwart ist es für die Mitarbeiter des Hospizes eine Herausforderung, die gewohnte Gastfreundschaft aufrechtzuerhalten. Lucas Maier und sein Team bemühen sich dennoch, das Hospiz in einem einladenden Zustand zu halten. Sie hoffen auf bessere Zeiten, in denen die Pilger wieder zurückkehren können, um die spirituelle Reise in der Heiligen Stadt fortzusetzen.

Die Zukunft des Österreichischen Pilgerhospizes bleibt ungewiss, jedoch bleibt die Hoffnung bestehen, dass es bald wieder ein Ort des Friedens und der Einkehr sein wird. Bis dahin wird Maier weiterhin alles daran setzen, dass das Hospiz bereit ist, wenn die Besucher zurückkehren, und dass die Türen des Hauses immer offen stehen für jene, die die spirituelle Reise nach Jerusalem antreten möchten.

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