"Bischof Glettler: Solidarität statt Selbstoptimierung"
Im großen Interview mit der „Krone“ hat der Innsbrucker Diözesanbischof Hermann Glettler seine Ansichten zu aktuellen gesellschaftlichen Themen geteilt. Sein Fokus liegt gegenwärtig auf dem Phänomen der Selbstoptimierung, das in unserer modernen Welt weit verbreitet ist. Er warnt davor, dass der Drang, sich ständig zu verbessern und zu vergleichen, das menschliche Miteinander und die Solidarität gefährden könnte.
Glettler plädiert stattdessen für Werte wie Geduld, Solidarität und ein offenes Herz. Diese Eigenschaften sind seiner Meinung nach essenziell, um in einer Zeit zu bestehen, in der viele Menschen zu sogenannten „Dealmachern“ neigen. Er sieht dies als eine Art von oberflächlicher Agenda, die oft zu Lasten von zwischenmenschlichen Beziehungen geht. Glettler fordert dazu auf, echte Verbindungen und Gemeinschaften zu suchen, anstatt bloß materielle Erfolge und Selbstoptimierung in den Vordergrund zu stellen.
Ein weiteres Thema, das er in dem Interview ansspricht, ist das Jugendwort des Jahres. Für Glettler hat es eine tiefere Bedeutung, die über den jugendlichen Slang hinausgeht. Er sieht in solchen Ausdrücken eine Möglichkeit für junge Menschen, ihre Identität und ihre gesellschaftlichen Anliegen auszudrücken. Dies zeigt, wie Sprache als ein Werkzeug der Verbindung und Verständigung dient, besonders in einer Zeit, in der viele junge Menschen sich verloren fühlen oder von der Gesellschaft nicht gehört werden.
Auf die Frage, wie er persönlich das Weihnachtsfest feiert, bringt Glettler seine Überzeugungen über den wahrscheinlichen spirituellen Aspekt der Weihnachtszeit zum Ausdruck. Für ihn ist Weihnachten nicht nur ein Fest der Geschenke und Feierlichkeiten, sondern vielmehr ein Anlass zur Besinnung und zur Zusammenkunft mit geliebten Menschen. Er legt Wert darauf, die wahre Bedeutung von Weihnachten zu betonen, die in der Liebe, der Nächstenliebe und der Gemeinschaft liegt.
Zusammenfassend zeigt das Interview, dass Hermann Glettler eine Vision für eine menschlichere und solidarischere Gesellschaft hat. Indem er die Bedeutung von Geduld und echtem Menschsein hervorhebt, lädt er die Leser dazu ein, ihre eigene Lebensweise zu reflektieren und die Essenz von Gemeinschaft zu erkennen. Sein Aufruf zur Besinnung auf die wirklich wichtigen Werte in Zeiten der Selbstoptimierung und des materiellen Erfolgs ist sowohl für die Jugend als auch für Erwachsene von großer Relevanz. Gerade in einer sich ständig ändernden Welt können die Wurzeln der Menschlichkeit und der Solidarität als Anker dienen.






