Frauenpensionen: Armutsgefahr für ältere Frauen

In Österreich ist jede fünfte Frau ab 65 Jahren armutsgefährdet

In Österreich ist die soziale Ungleichheit zwischen Männern und Frauen besonders im Alter deutlich sichtbar. Laut aktuellen Statistiken sind etwa 20 % der Frauen ab 65 Jahren armutsgefährdet. Dies verdeutlicht die finanziellen Herausforderungen, mit denen viele ältere Frauen konfrontiert sind, und hebt die Notwendigkeit hervor, Gleichheit in der Rentenpolitik zu erreichen.

Vor wenigen Tagen wurde der sogenannte Equal Pension Day begangen. Dieser Tag dient dazu, auf die bestehenden Unterschiede in den Pensionen zwischen Männern und Frauen aufmerksam zu machen. Die Lücke in der Altersversorgung zeigt sich, wenn man die durchschnittlichen Renten in Österreich betrachtet: Männer erhalten im Durchschnitt eine Pension von 2535 Euro brutto, während die durchschnittliche Pension von Frauen lediglich 1527 Euro brutto beträgt. Diese signifikanten Unterschiede tragen dazu bei, dass viele Frauen im Alter in finanzielle Not geraten.

Die Gründe für diese Diskrepanz sind vielfältig. Viele Frauen arbeiten in Berufen, die schlechter bezahlt werden, haben häufig geringere Erwerbsverläufe aufgrund von Teilzeitarbeit oder der Übernahme von Care-Arbeit und sind somit weniger in die Rentensysteme integriert. Die ungleiche Verteilung von Erwerbs- und Care-Arbeit hat weitreichende Auswirkungen auf die finanzielle Sicherheit älterer Frauen und verschärft die Problematik der Altersarmut.

Um dieser Ungleichheit entgegenzuwirken, sind verschiedene Maßnahmen nötig. Das Frauenministerium hat bereits Initiativen gestartet, um die Rentensituation von Frauen zu verbessern. Dazu gehören Reformen im Pensionssystem, welche die finanzielle Absicherung von Frauen im Alter stärken sollen. Die Politik ist gefordert, Lösungen zu finden, die eine Gleichstellung der Geschlechter auch in der Altersversorgung fördern.

Der Equal Pension Day ist somit nicht nur ein Tag des Bewusstseins, sondern auch ein Aufruf zum Handeln. Es ist entscheidend, dass die Problematik der ungleichen Pensionen ernst genommen wird, um eine gerechtere Gesellschaft zu schaffen, in der Frauen im Alter nicht in die Armut rutschen. Die Zukunft der Rentenpolitik muss daher geschlechtergerecht gestaltet werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Rentenlücke zwischen Männern und Frauen in Österreich ein drängendes Problem darstellt, das konkrete Maßnahmen erfordert. Der Equal Pension Day erinnert uns daran, dass es wichtig ist, für die Gleichstellung der Geschlechter in der Altersversorgung zu kämpfen, um eine Lebensqualität für alle älteren Menschen zu gewährleisten. Nur durch gezielte Reformen und ein Umdenken in der Gesellschaft kann diese ungerechte Situation geändert werden.

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