"Messner warnt vor unerfahrenen Gipfelstürmern"
Reinhold Messner, der weltweit als einer der besten Extrembergsteiger gilt, äußert in jüngsten Interviews seine Besorgnis über den Anstieg unerfahrener Wanderer, die immer häufiger versuchen, die höchsten Gipfel zu erklimmen. Messner, der für seine zahlreichen erfolgreichen Besteigungen, darunter die erste Besteigung des Mount Everest ohne Sauerstoffgerät, bekannt ist, sieht in diesem Trend nicht nur ein Sicherheitsrisiko, sondern auch eine Bedrohung für die Natur und die Bergkultur.
Messner weist darauf hin, dass viele dieser unerfahrenen Wanderer oft nicht ausreichend vorbereitet sind. Sie haben häufig keine fundierten Kenntnisse über alpine Gefahren wie Lawinen, Steinschlag oder plötzliche Wetterumschwünge. Dies führt nicht nur zu einem erhöhten Unfallrisiko für die Wanderer selbst, sondern auch für die Rettungsteams, die häufig zu Hilfe gerufen werden müssen, um verletzten oder in Not geratenen Personen zu helfen. Messner betont, dass das Bergsteigen eine ernsthafte und herausfordernde Aktivität ist, die Respekt und Vorbereitung erfordert.
Ein weiterer Punkt, den Messner anspricht, ist die zunehmende Kommerzialisierung des Bergsteigens. Immer mehr Unternehmen bieten geführte Touren an, die viele Menschen anziehen, die zwar den Traum vom Gipfel haben, aber wenig über die nötigen Fähigkeiten und die Herausforderungen wissen. Diese kommerziellen Angebote tragen dazu bei, dass sich mehr Personen auf den Weg zu den Bergen machen, ohne die Gefahren und den Respekt für die Berge zu verstehen. Messner erkennt die Vorteile geführter Touren an, kann jedoch nicht übersehen, dass sie oft von unzureichend ausgebildeten Führern geleitet werden.
Messners Kritik richtet sich nicht nur gegen die unerfahrenen Wanderer, sondern auch gegen die Gesellschaft und die konkreten Maßnahmen, die unternommen werden müssten, um das Bergsteigen sicherer zu machen. Er fordert eine stärkere Aufklärung und Ausbildung für alle, die die Berge betreten möchten. Dies könnte durch Informationsveranstaltungen, bessere Schulungsprogramme und Maßnahmen zur Sensibilisierung geschehen. Der Extrembergsteiger warnt davor, dass ohne diese Schritte die Anzahl der Unfälle und im schlimmsten Fall Todesfälle weiter steigen wird.
Reinhold Messner plädiert zudem für den Erhalt der alpinen Kultur, die sich über Jahrhunderte entwickelt hat. Diese Kultur beruht auf Respekt, Wissen und einer tiefen Verbundenheit mit der Natur. Die zunehmende Anzahl unerfahrener Wanderer gefährdet nicht nur die individuelle Sicherheit, sondern auch die Werte und Traditionen, die das Bergsteigen zu einer so einzigartigen und respektierten Disziplin machen. Messner sieht in der unbedachten Erschließung der Bergregionen eine Gefahr für die Umwelt und appelliert an die Verantwortung aller, die sich in den Bergen bewegen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Reinhold Messner eine dringende Warnung ausspricht. Er fordert sowohl die Gemeinschaft der Bergsteiger als auch die Politik dazu auf, Maßnahmen zu ergreifen, um das Bergsteigen sicherer zu gestalten. Nur durch einen respektvollen Umgang mit der Natur und einer verantwortungsvollen Vorbereitung können die Herausforderungen des Bergsteigens nachhaltig gemeistert werden. Messners Appell ist klar: Die Gipfel sind nicht nur Ziele, sie sind Teil eines Erbes, das bewahrt werden muss.