"Van der Bellen: Schengen-Veto war ein Fehler"

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat das Veto Österreichs gegen den Schengen-Beitritt am Freitag als „Fehler“ bezeichnet

Am Freitag hat Bundespräsident Alexander Van der Bellen das österreichische Veto gegen den Schengen-Beitritt als „Fehler“ bezeichnet. Diese Aussage kommt in einer Zeit, in der die Debatte über die Mitgliedschaft Österreichs im Schengen-Raum immer intensiver wird. Van der Bellen betonte, dass die Blockade nicht nur Österreich, sondern auch die Zusammenarbeit innerhalb der EU negativ beeinflusst hat.

Der Schengen-Raum, der 1995 ins Leben gerufen wurde, ermöglicht einen freien Personenverkehr zwischen den Mitgliedsländern ohne Passkontrollen an den Binnengrenzen. Österreich hat in der Vergangenheit Bedenken hinsichtlich der Migration und der Sicherheit geäußert, die als Hauptgründe für das Veto angeführt wurden. Dennoch hob Van der Bellen hervor, dass politische Maßnahmen, die von einem Land ergriffen werden, oft nicht ohne Konsequenzen für das Land selbst bleiben.

In seiner Erklärung erwähnte der Bundespräsident, dass politische Entscheidungen immer auch die eigenen Bürger betreffen. Das Veto könnte langfristig zu einer Isolation Österreichs in Europa führen und das Ansehen des Landes beeinträchtigen. Er forderte daher einen konstruktiven Dialog und ein gemeinsames Vorgehen innerhalb der EU-Herkunftsländer, um Lösungen zu finden, die sowohl die Sicherheit als auch die Freizügigkeit der Menschen gewährleisten.

Van der Bellen stellte zudem klar, dass Österreich ein integrativer und solidarischer Teil der Europäischen Union sein sollte. Seiner Meinung nach ist es wichtig, die Herausforderungen im Bereich Migration und Sicherheit im Rahmen einer gemeinschaftlichen europäischen Strategie zu bewältigen, anstatt durch nationale Alleingänge zu versuchen, diese Probleme zu lösen.

Der Bundespräsident rief die Verantwortlichen in der österreichischen Politik dazu auf, die Argumente für und gegen den Schengen-Beitritt sorgfältig abzuwägen und dabei die langfristigen Folgen für Österreich und die EU im Blick zu behalten. Der Schengen-Beitritt könnte nicht nur wirtschaftliche Vorteile mit sich bringen, sondern auch das Reiseverhalten der Bürger positiv beeinflussen.

In einem weiteren Punkt sprach Van der Bellen darüber, dass die Haltung zur Migration sich ändern muss. Es sei notwendig, die Diskussion über Einwanderung und Integration auf eine sachliche Basis zu stellen. Der Fokus sollte darauf liegen, nicht nur die Grenzen zu schützen, sondern auch Chancen und Sicherheit für Migranten zu schaffen, die ein wichtiges Potenzial für die Gesellschaft darstellen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Alexander Van der Bellen die momentane Haltung Österreichs zum Schengen-Raum als nicht nachhaltig ansieht. Er plädiert für einen gemeinsamen europäischen Ansatz, der die wesentlichen Werte von Freiheit und Sicherheit für alle Bürger vereint. Das Veto gegen den Schengen-Beitritt könnte letztendlich als kurzsichtige Maßnahme angesehen werden, die ernsthafte Konsequenzen für Österreich und seine Rolle in der Europäischen Union nach sich ziehen könnte.

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