Ex-Bürgermeister Koza: Druck machte mich krank!
Der ehemalige Bürgermeister von Vösendorf, Hannes Koza, hat Ende 2024 einen Überfall auf sich selbst vorgetäuscht, was letztlich zu seiner politischen Zerschlagung führte. In einem exklusiven Interview mit der „Krone“ äußert der 47-Jährige, dass der immense Druck, der mit der politischen Verantwortung verbunden ist, ihn psychisch stark belastet hat. Er gibt zu, dass dieser Druck zu einer ernsthaften psychischen Erkrankung geführt hat, die sein Leben und seine Karriere erheblich beeinträchtigt hat.
Koza erklärt, dass die politischen Herausforderungen, mit denen er konfrontiert war, ihn an seine Grenzen gebracht haben. Die ständige öffentliche Beobachtung und die Erwartungen, die an einen Bürgermeister gestellt werden, haben ihm sehr zu schaffen gemacht. „Man steht immer im Fokus, die eigenen Entscheidungen werden ständig hinterfragt“, erläutert er. Diese permanente Anspannung führte dazu, dass er einen Punkt erreichte, an dem er das Gefühl hatte, nicht mehr funktionieren zu können.
Der Überfall, den Koza inszenierte, war in erster Linie ein verzweifelter Versuch, aus dieser belastenden Situation zu entkommen. Er hoffte, dass ein solcher Vorfall Verständnis für seine Lage und eine gewisse öffentliche Sympathie hervorrufen würde. Doch stattdessen löste sein Handeln Empörung aus und führte zu einem massiven Vertrauensverlust sowohl bei seiner politischen Basis als auch in der Öffentlichkeit.
Im Gespräch mit der „Krone“ schildert Koza auch, wie er während seiner Amtszeit immer wieder mit politischen Intrigen und persönlichen Anfeindungen konfrontiert war. Diese Erfahrungen hätten ihn stark mitgenommen und zu einem tiefen Gefühl der Isolation geführt. „Man hat das Gefühl, dass man gegen Windmühlen kämpft“, beschreibt er seine Empfindungen. Anstatt Unterstützung zu erfahren, habe er häufig das Gegenteil erlebt.
Das Interview gibt einen eindrucksvollen Einblick in die belastenden Aspekte des politischen Lebens und die teils extremen Druckverhältnisse, die mit solch einer Position einhergehen. Koza thematisiert die Notwendigkeit, über psychische Gesundheit im politischen Umfeld offener zu sprechen und fordert mehr Verständnis für die persönlichen Kämpfe, die Politiker oftmals in der Öffentlichkeit verbergen müssen.
Schließlich zieht Hannes Koza ein trauriges Fazit seiner politischen Karriere. Er bedauert die Tragweite seiner Taten und die irreversible Zerstörung seiner politischen Laufbahn. Sein Handeln hat nicht nur seine Zukunft, sondern auch die seiner Familie betroffen. Koza hofft, dass andere Politiker aus seinen Fehlern lernen und dass es zu einem Umdenken in Bezug auf psychische Gesundheit im politischen Sektor kommt.