"Al-Fashir: Gewalt und Verbrechen gegen Zivilisten"
Am 26. Oktober 2023 hat die RSF-Miliz (Rapid Support Forces) die sudanesische Stadt Al-Fashir eingenommen, was zu einer dramatischen Verschärfung der humanitären Krise in der Region geführt hat. Diese Einnahme ist nicht nur ein militärischer Erfolg für die RSF, sondern stellt auch eine massive Bedrohung für die Zivilbevölkerung dar, die bereits unter den Folgen des jahrzehntelangen Konflikts leidet.
Zeugenaussagen von geflohenen Frauen aus Al-Fashir berichten über unvorstellbare Grausamkeiten, die in der Stadt verübt wurden. Viele Frauen klagen über systematische Vergewaltigungen und sexuelle Übergriffe durch die Milizionäre. Diese Berichte beschreiben einen erschreckenden Zustand, in dem Frauen und Mädchen gezielt angegriffen werden, oft vor den Augen ihrer Familien, um Schock und Trauma zu verursachen.
Zusätzlich zu den sexualisierten Gewalttaten wird von zahlreichen Tötungen berichtet. Zivilpersonen seien wahllos auf der Straße erschossen worden, wobei einige Augenzeugen erklären, dass sie selbst erleben mussten, wie Nachbarn oder Bekannte brutal getötet wurden. Die Situation ist so eskalierend, dass viele Menschen in ihrer Verzweiflung versuchen, aus Al-Fashir zu fliehen, während sie gleichzeitig Angst um das Verschwinden ihrer Kinder haben. Mehrere Frauen berichteten, dass ihre Kinder während der Angriffe entführt oder einfach aus ihren Armen gerissen wurden.
Drohnenangriffe auf Wohngebiete haben die Angst der Zivilbevölkerung weiter verstärkt. Diese modernen Kriegsführungsmethoden führen dazu, dass selbst in vermeintlich sicheren Orten die Gefahr jederzeit lauert. Menschen, die versuchen, Zugang zu Lebensmitteln oder medizinischer Hilfe zu erhalten, wurden häufig Opfer plötzlicher Luftangriffe. Die Berichte über solche Angriffe verdeutlichen die Unberechenbarkeit der Lage und das Fehlen jeglicher Sicherheit für die Zivilbevölkerung.
Insgesamt hat die Einnahme von Al-Fashir durch die RSF-Miliz die ohnehin schon angespannte humanitäre Situation in Sudan weiter verschärft. Die internationale Gemeinschaft steht vor der Herausforderung, auf diese Krise zu reagieren und den betroffenen Menschen Hilfe zukommen zu lassen. Angesichts der Berichte über Menschenrechtsverletzungen und die gezielte Gewalt gegen Zivilisten ist es dringend erforderlich, dass Druck auf die militärischen Akteure ausgeübt wird, um ein Ende der Gewalt zu ermöglichen und humanitäre Hilfe zu fördern.
Die Situation in Al-Fashir ist ein weiteres Beispiel für die anhaltenden Konflikte, die das Land plagen, und zeigt die Notwendigkeit für eine umfassende Lösung der Krisen in Sudan. Ohne eine wirksame Intervention und Unterstützung der internationalen Gemeinschaft könnten die Bedingungen für die Zivilbevölkerung sich noch weiter verschlechtern, was zu einer weiteren humanitären Katastrophe führen würde.






