"Vom Lehrling zum Erfolg: Karrierewege in Tirol"

Vom Lehrling zum Landeshauptmann und vom Lehrling zum Prokurist: Die „Krone“ bat Tirols Landeschef Anton Mattle (ÖVP) und David Narr, Lehrlingskoordinator in der Wirtschaftskammer zum Interview, um über dieses wichtige Thema zu sprechen

Die Tiroler Tageszeitung führte ein Interview mit Anton Mattle, dem Landeshauptmann von Tirol, und David Narr, dem Lehrlingskoordinator der Wirtschaftskammer, um die verschiedenen Aspekte und die Wichtigkeit der Lehre zu beleuchten. In diesem Gespräch wurde besonders hervorgehoben, wie eine Lehre den Grundstein für eine erfolgreiche Karriere legen kann, sowohl für Lehrlinge als auch für das Land Tirol als Ganzes.

Anton Mattle, der als Landeshauptmann der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) fungiert, betonte die Bedeutung der dualen Ausbildung in Tirol. Er erklärte, dass es eine entscheidende Rolle spielt, junge Menschen in ihrer beruflichen Entwicklung zu unterstützen. Durch die enge Zusammenarbeit von Schulen, Betrieben und der Politik kann eine optimale Vorbereitung auf das Berufsleben gewährleistet werden. Mattle hob hervor, dass Lehrlinge nicht nur als Arbeitskräfte, sondern auch als Zukunftsträger der Region betrachtet werden sollten.

David Narr betonte, dass die Wirtschaftskammer eine zentrale Aufgabe bei der Förderung der Lehre hat. Er erläuterte, wie wichtig es ist, die Attraktivität von Lehrberufen zu erhöhen und junge Menschen für handwerkliche und technische Berufe zu begeistern. Besonders in einer Zeit, in der Fachkräfte in vielen Bereichen fehlen, sei es entscheidend, dass Jugendliche die Vielfalt und die Möglichkeiten einer Lehre erkennen. Narr wies darauf hin, dass Lehrstellen in Tirol nicht nur sichern, sondern auch den Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften langfristig decken.

Die beiden Gesprächspartner befanden sich einig, dass es eine Herausforderung sei, die Jugend für eine Lehre zu gewinnen. Sie erläuterten, dass oft ein falsches Bild von den Berufen vermittelt werde, und dass viele Jugendliche andere Berufswege bevorzugen, die weniger praxisorientiert sind. Um dem entgegenzuwirken, sind Informationskampagnen und Angebote zur Berufsorientierung notwendig. Diese sollen nicht nur in Schulen, sondern auch in sozialen Medien und durch Partnerschaften mit Unternehmen stattfinden.

Ein weiterer Punkt des Interviews war die Notwendigkeit, Lehrer und Eltern in den Prozess der Berufsorientierung einzubeziehen. Beide Akteure spielen eine entscheidende Rolle bei der Entscheidungsfindung der Jugendlichen. Mattle und Narr forderten eine stärkere Einbindung von Eltern, um sie über die Vorzüge einer Lehre aufzuklären und sie zu motivieren, ihre Kinder in dieser Richtung zu unterstützen. Eine positive Einstellung gegenüber der Lehre sei unerlässlich, um Vorurteile abzubauen und mehr Jugendliche für die duale Ausbildung zu gewinnen.

Zusätzlich wurde im Gespräch auf die Verbindung zwischen Lehrlingsausbildung und den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Tirol eingegangen. Mattle stellte fest, dass eine hohe Ausbildungsqualität zu einer gesteigerten Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe führt. Daher sei es wichtig, dass Unternehmen weiterhin in die Ausbildung ihrer Lehrlinge investieren, um sowohl ihre eigenen Ressourcen zu stärken als auch dem gesamten Wirtschaftsstandort Tirol zugutekommen.

Abschließend gaben beide Gesprächspartner einen Ausblick auf zukünftige Projekte und Initiativen, die gewünscht werden, um die Lehre weiter zu fördern. Dazu zählen unter anderem Lehrlingsmessen, Workshops und Informationsveranstaltungen, die darauf abzielen, das Interesse an den verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten zu erhöhen und einen direkten Austausch zwischen Jugendlichen und Betrieben zu ermöglichen. Durch solche Maßnahmen soll die Lehre nicht nur als Ausbildung, sondern als wertvoller Teil des Lebensweges junger Menschen verstanden werden.

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