Gedenken an Novemberpogrome: Politiker versammelt
Am Freitag, dem 87. Jahrestag der Novemberpogrome, erinnerten sich zahlreiche österreichische Politikerinnen und Politiker an die Opfer dieser grausamen Ereignisse. Diese Pogrome, die im November 1938 stattfanden, waren ein entscheidender Moment in der Geschichte des Antisemitismus in Österreich und Deutschland. Sie markierten den Beginn einer zunehmenden Verfolgung der jüdischen Bevölkerung, die schließlich zur Shoah führte.
Unter den Anwesenden befanden sich prominente Vertreter der politischen Landschaft Österreichs. Vizekanzler Andreas Babler von der SPÖ legte einen besonderen Fokus auf die Wichtigkeit der Erinnerungskultur und deren Rolle in der heutigen Gesellschaft. Er betonte, dass es unerlässlich ist, die Lehren aus der Geschichte zu ziehen, um Wiederholungen solcher Gräueltaten zu verhindern.
Ein weiteres bedeutendes Gesicht war die Grünen-Chefin Leonore Gewessler, die ebenfalls an der Gedenkveranstaltung teilnahm. Gewessler hob hervor, dass die Anerkennung und das Gedenken der Opfer nicht nur ein Akt des Respekts ist, sondern auch eine Verpflichtung gegenüber zukünftigen Generationen, die Bedeutung von Toleranz und Menschenrechten zu fördern.
Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) sprach sich ebenfalls klar für die Wichtigkeit des Gedenkens aus. Er bezeichnete die Novemberpogrome als ein dunkles Kapitel in der Geschichte Österreichs und forderte gleichzeitig dazu auf, für eine Gesellschaft zu kämpfen, in der Diversität und Respekt im Vordergrund stehen. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte sei ein unerlässlicher Bestandteil der politischen Identität Österreichs.
Im Gegensatz zu den anderen Anwesenden ließ sich der Nationalratspräsident Walter Rosenkranz von der FPÖ nicht blicken. Dieser Umstand sorgte für einige Diskussionen im Vorfeld und auch während der Gedenkveranstaltung. Kritiker und Historiker werfen der FPÖ oftmals vor, die Erinnerungskultur nicht ernst zu nehmen und einen ambivalenten Umgang mit der eigenen Geschichte zu pflegen.
Die Gedenkveranstaltung fand an einem symbolträchtigen Ort statt, der eng mit den Ereignissen der Pogrome verbunden ist. Hierbei war es wichtig, dass die Versammelten nicht nur der Opfer gedachten, sondern auch ein deutliches Zeichen gegen Antisemitismus und Diskriminierung setzten. Der gemeinsame Zusammenstand mehrerer politischer Parteien verdeutlichte, dass die Erinnerung an diese schrecklichen Ereignisse alle Österreicherinnen und Österreicher betrifft, unabhängig von der politischen Ausrichtung.
Insgesamt wurde am Freitag klar, welche bedeutende Rolle das Gedenken an die Opfer der Novemberpogrome für die österreichische Gesellschaft spielt. Es ist eine ständige Mahnung, die Werte der Menschlichkeit und Toleranz zu verteidigen und eine auch in der Gegenwart von Herausforderungen geprägte Kultur des Respekts zu fördern. Die Erinnerungsarbeit muss weitergeführt werden, um sicherzustellen, dass solche Gräueltaten nie wieder geschehen.





